Balancomat 100

 

Das Forschungszentrum für die Konstruktion von Ungleichgewichtsapparaturen und das Forschungszentrum für die Konstruktion von Gleichgewichtsapparaturen sind eine Kooperation eingegangen und entwickelten im November 2018 eine Gleichgewichtsapparatur zur zwischenmenschlichen Kommunikationsforschung namens „Balancomat 100“.

 

Die interaktive Gleichgewichtsapparatur verspricht Vertrauen und Achtsamkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen zu fördern und etwaige Konfliktsituationen zu lösen.

 

Sie bringt eine Alternative zum dialogischen Gespräch und fördert eine nonverbale Kommunikationsform, welche im Zeitalter der digitalen Revolution maßgebliche Unterstützung gegen das Voranschreiten der Verarmung der angewandten gravitativen Sinne bietet. Zwei Individuen sind über einen Gurt mit Gummiseilen miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Sobald sich eine Person bewegt und Gewicht nach Außen abgibt, kommt es zu einer sofortigen Reaktion beim Gegenüber. Statt über Beziehung zu sprechen, „ziehen“ sie sich die Teilnehmer gegenseitig in neue Positionen und „geben nach“ oder bleiben „standhaft“. [Evt. eine Metapher zur verbildlichung wie: moment „Im Gegensatz zum Schema der Fremdsteuerung einer Marionette, gewährt die Apparatur „Balancomat 100“ eine orignelle Form der Gegen- bzw. Mitsteuerung.“]

 

Da jede kleine Positionsänderung das Gegenüber mehr oder minder beeinflusst, werden automatisch verantwortungsvoller Umgang mit Handlungen und die Körperachtsamkeit geschult. Um diese Beziehung intensiver und ohne die visuellen Sinneseindrücke wahrzunehmen, können die Probanden die Augen schließen. In der Kommunikationsforschung hat man herausgefunden, dass es Einfühlvermögen und emotionale Ruhe braucht, um Probleme zu lösen, von daher sollten die Augen nur geschlossen werden, wenn sich sicher gefühlt wird. In diesem Verständigungssystem werden die Spannungsfelder zwischen zwei Individuen durch die Seile verbildlicht. Eine innovative Methode zur zwischenmenschlichen Balancefindung. Wenn Worte nicht mehr helfen - hilft der „Balancomat 100“. 

 

Konzept & Konstruktion: Staudinger Daniela, Magdalena Grimburg

In Zusammenarbeit mit dem Evaluierungslabor Un/Gleichgewicht // Universität für angewandte Kunst Wien

 

(c) Benedikt Schalk